Zelten Zwischen Den Dünen - Im Regenbogencamp In Prerow
- Ines Holstein
- 30. Sept. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Feb. 2023
Dem Rauschen der Wellen lauschen, den Wind um die Nase spüren, jeden einzelnen Sonnenstrahl genießen und einfach mal abschalten - im Juli 2018 war ich zusammen mit meiner Freundin Tina im Regenbogencamp in Prerow. Wie jedes Jahr hatten wir hier eine unvergessliche Zeit mit tollen Erlebnissen.

Auf Fischland-Darß-Zingst, um genauer zu sein direkt auf dem Darß, gibt es neben kunterbunten Haustüren auch einen riesengroßen Zeltplatz zwischen den direkt an Meer und Strand. An einem Mittwoch fuhren wir mit gepacktem Auto Richtung Ostsee der Sonne entgegen.
Unsere Anreise
Meine Freundin Tina holte mich von zu Hause auf halber Strecke ab und wir erreichten am späten Nachmittag den Zeltplatz. Auf einen der Metallwägen, die auf dem Gelände zum Gepäcktransport zur Verfügung standen, stapelten wir unsere Sachen. Unglaublich aber der Wagen war proppenvoll, obwohl wir nur 4 Nächte blieben, aber jeder von euch kennt bestimmt das Problem - am Ende hat man meistens zu viel dabei. Dann machten wir uns auf die Suche nach unserem Zeltplatz. Als wir endlich bei unserer Platznummer ankamen, stellte sich schon die nächste Frage: Wo genau kommt das Zelt hin? Denn das Schild war direkt vor einer bewachsenen Düne platziert, rechts eine winzige, aber halbwegs gerade Fläche und links eine Düne mit schräger Sandfläche. Obwohl es uns sehr komisch vorkam, bauten wir unser Zelt auf die linke Seite, was sich später noch als Fehler herausstellen sollte. Danach waren wir erstmal so erschöpft das wir uns auf die Decke fallen ließen und uns den Nudelsalat schmecken ließen, den ich am Abend vorher noch vorbereitet hatte. Nach einem kurzen Spaziergang am Strand fielen wir dann auch schon müde in unsere Schlafsäcke.

4 Tage Unterwegs In Der Natur - Das Haben Wir In Unserem Kurzurlaub Erlebt Wolken bedeckten den Himmel als wir morgens aufwachten. An diesem Tag ließ sich die Sonne kaum blicken. Um erstmal anzukommen, entschlossen wir uns nach dem Frühstück dazu zum Leuchtturm am Darßer Ort zu wandern, der nur wenige Kilometer entfernt lag.

Durch den Wald und Sandhügel führte uns der Weg immer an Hochsitzen und Aussichtsplattformen zum Vögel beobachten auf einem hölzernen Steg zur tobenden Ostsee am bekannten Weststrand. Es war ein sehr schöner Weg.
Am Nachmittag bekamen wir unglaublichen Hunger auf Fischbrötchen, sodass wir noch weiter Richtung Ortskern liefen und uns ein Backfischbrötchen holten. Durch Ort und Promenade laufen, am Abend wieder zum Zelt zurückkehrten, wo wir schon die Musik von der kleinen Bühne hörten. Die Partyshowband "Sowieso" sorgte an diesem Abend mit einem witzigen Programm für gute Stimmung und verleitete zum Mitsingen und Tanzen bis in die späten Abendstunden

Am nächsten Morgen wurden wir von einer Zeltwand, die uns ins Gesicht flatterte, aufgeweckt Der Wind hatte über Nacht so stark zugenommen, dass fast alle unsere Heringe aus dem Boden gerissen worden waren. Als wir den Reißverschluss langsam öffneten wurden wir von der Sonne geblendet - immerhin. Wir zogen uns erstmal an und rüsteten uns aus mit Kakao und Kaffee und versuchten dann das Zelt wieder richtig hinzustellen. Aber die Düne war einfach zu schräg und der Wind zu stark für unsere mickrigen Heringe, sodass sie nach 3 Sekunden wieder ausgerissen waren. So konnte es nicht weitergehen. Langsam dämmerte es, dass wir uns am Anfang vielleicht doch für die falsche Seite neben dem Schild entschieden hatten. Also räumten wir unser Zelt aus und bauten es auf die rechte Seite, ich besorgte noch stabilere Heringe im Campingshop auf dem Gelände und nach 1,5 geschlagenen Stunden stand das Zelt dann endlich wieder aufrecht im Sand -jetzt hielt alles bombenfest!

Unsere geplante Fahrradtour verschoben wir auf den nächsten Tag, da wir vom Auf und Abbauen ganz schön kaputt waren. Stattdessen erkundeten wir ein bisschen die Umgebung und machten einen gemütlichen Spaziergang über den Zeltplatz, dann zum kleinen Hafen, der in der Nähe lag und am Strand und wieder zurück. Der Wind wehte uns um die Nase, aber die Luft roch so nach Salz und Meer, dass wir kurzer Hand entschlossen, einen Sprung in die Ostsee zu wagen. Sie war erstaunlich warm. Ich finde es immer wieder unfassbar wie schnell der Tag beim Zelten vorbeigeht. Als wir aus dem Wasser kamen war es bereits Abend und wir machten uns auf den Weg Richtung Seebrücke, denn wir wollten beim Italiener Martia Rosa essen gehen, da Tina wir vor 2 Jahren schon mal da gewesen waren. Der Bruschetta und die Pizza waren wieder ein Traum und so bummelten wir mit vollen Mägen noch etwas durch den Ort und über die Seebrücke, lauschten den Wellen und holten uns für den Rückweg am Strand noch ein Eis.

Der nächste Tag startete schon sehr früh. Weil ich unbedingt einmal den Sonnenaufgang am Strand schauen wollte, pellte ich mich in der Dämmerung am Samstag schon um halb 5 morgens aus meinem Schlafsack. Bewaffnet mit Kamera und eingehüllt in einer warmen Decke suchte ich mir ein Platz in den Dünen zwischen Zeltplatz und Meer und wartete gespannt darauf, dass der Tag begann. Die Vögel zwitscherten schon fleißig und obwohl es noch so früh war, war ich hellwach und voller Spannung. Ich finde Sonnenaufgänge einfach faszinierend, sie haben so etwas Magisches und irgendwie machen sie mich glücklich. Als die Sonne hinterm Meer dann hervorgekommen war, überkam mich aber doch nochmal die Müdigkeit und ich kroch noch für ein paar Stunden zurück ins Zelt um noch ein bisschen Kraft für die bevorstehende Radtour zu tanken.

Heute wollten wir nach Pramort, ein beliebter Rastplatz vieler Zugvögel an der Spitze der Halbinsel Zingst. wir liehen Fahrräder beim Campingplatz aus, für den ganzen Tag bezahlt man gerade mal 6€ pro Fahrrad. Gleich nach dem Frühstück ging es los. Der Weg bis nach Zingst verläuft hauptsächlich auf dem Deich und schon nach 45 Minuten befanden wir uns in dem beschaulichen Örtchen, das zum Schmökern und Entspannen einlud und wunderschöne Reetdachhäuser präsentierte. Wir erkundeten die Stadt und bereiteten uns dann mit Fischbrötchen, Burger und jeder Menge Sonnencreme auf die nächsten 30 Kilometer vor. Die Strecke führte dabei durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft, sodass wir fern ab von Trubel und Urlaubs Getümmel die Ruhe und Nähe der Natur genießen konnten. Über gut befestigte , bewaldete Wege führte uns der weg vorbei an dem Gasthaus Sundische Wiese bis zum Aussichtspunkt Pramort.

Unterwegs begegneten uns neben ein paar anderen Radlern auch eine schwarze Blindschleiche auf dem Weg. Eine richtige Schlange hatte ich davor noch nie in Deutschland gesehen, außer im Zoo natürlich. Nachdem wir ein Blick über die Buchten- und Insellandschaft geworfen hatten, entschlossen wir uns dazu noch eine kleine Wanderung zur Hohen Düne, eines der gewaltigsten Dünenfelder südlich der Ostsee, zu machen. der Marsch über den Weg zwischen Feldern und den Holzsteg wurde mit einem einmaligen Blick über die wilde Ostseeküste, bis zur Insel Hiddensee bei Rügen belohnt. So schön kann es auch in Deutschland sein.
Danach ging es mit ordentlich Gegenwind wieder Richtung Westen zurück nach Prerow. Abends gingen wir noch einmal zu unserem Italiener und packten dann schon mal unsere Sachen.
Wolken bedeckten den Himmel als wir morgens aufwachten. An diesem Tag ließ sich die Sonne kaum blicken. Um erstmal anzukommen, entschlossen wir uns nach dem Frühstück dazu zum Leuchtturm am Darßer Ort zu wandern, der nur wenige Kilometer entfernt lag.

Prerow Weint, Weil Wir Gehen.
Geweckt wurden wir am Sonntag von grauen Wolken und Nieselregen. Eigentlich wollten wir den Sonntag am Strand verbringen, aber bei dem Wetter entschieden wir uns um.

Wir bauten das Zelt ab, verstauten die restlichen Sachen im Kofferraum und machten uns dann ein letztes Mal auf den Weg in den Ort zum frühstücken. In Prerow kann man wunderbar im Kurhaus frühstücken, richtig gemütlich war es dort und wir ließen unseren gemeinsamen Urlaub mit dem Frühstück: Nordisch by nature ausklingen.
Zum Abschluss wurde mir noch ein kleiner Wunsch erfüllt. Unzählige, alte, wunderhübsche, bunt bemalte Haustüren findet man in Prerow fast an jeder Ecke. Sie haben eine lange Tradition und sind einzigartig auf dem Darß. Um diese schönen Werke für mich festzuhalten, knipste ich noch schnell ein paar Bilder auf unserer Erkundungsreise. Später möchte ich auch mal so eine bunte Tür für mein Haus haben. Als wir zurück zum Auto gingen, war eines für mich klar: hier komme ich auf jeden Fall nochmal hin!



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