Verkopftes Gedankenkarussell

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Wir sind ein Leben lang unterwegs.
Eigentlich befinden wir uns auf unserem gesamten Lebensweg auf einer Reise, auf der Suche nach uns selbst.
Wir haben Zweifel, dass wir nicht gut genug für andere sind.
Wir sind verletzt von dem, was in der Vergangenheit geschehen ist und in der Gegenwart geschieht.
Wir sind unsicher, fürchten uns vor der Zukunft.
Ja, unser Weg verläuft nicht immer so fröhlich und unbeschwert.
Manchmal ist uns alles einfach viel zu viel. Wir fragen uns, warum wir so sensibel sind, so intensiv fühlen.
Jeder Tag, jeder neue Ort, jeder Mensch bringt Veränderungen mit sich.
Veränderungen, die uns vor neue Situationen, neue Gedanken, neue Gefühle und neue Herausforderungen stellen. Veränderungen, bei denen es ungewiss ist, wo sie hinführen werden, bei denen wir uns überfordert fühlen, weil alles auf einmal auf uns einprasselt.
Wir sind so voller Ungewissheit und Unsicherheit und wissen nicht, wohin mit uns und dann kommen auch noch diese ganzen Gedanken, die sich in unserem Kopf breit machen.
Es wäre ja auch viel zu einfach, ohne den ganzen Stress, die ganzen Gedanken, von denen wir uns manchmal ganz ungewollt steuern lassen.
Diese Gedanken, die uns komplett einnehmen können, die Freude und Logik einfach verschlucken.
Sie fesseln uns und sorgen für ein unglaubliches Gefühlschaos und ein Gedankenkarussell, das anfängt, sich immer und immer schneller in unserem Kopf zu drehen.
Sie erwischen uns, genau dann mit voller Wucht, wenn wir nicht darauf achten, ja sogar vielleicht, wenn wir am wenigsten damit rechnen.
Wir haben Angst vorm Scheitern und fühlen uns nicht bereit, das alles hier zu meistern.
Der Druck, den wir uns selbst machen, weil wir mit uns selbst immer am strengsten sind, ist dabei oft am größten.
Doch leider kommt das Gute nicht ohne das Schlechte, zumindest erscheint es uns so.
Denn oft können wir auch nur sehen, wie wir strahlen, wenn wir unser Licht ins Dunkel malen.
Manchmal treiben wir einfach so ohne Ziel in unserem Meer aus Gedanken und Gefühlen, die für uns einfach manchmal viel zu viel sind. Wir haben fast das Gefühl, dass wir aufpassen müssen, dass unser Kopf nicht platzt.
Diese Wellen um uns herum, sie bauen uns auf und sie hauen uns um.
Sie fließen durch uns durch und eines ist klar, wir kommen niemals um sie drum herum.
Es ist ein ständiges Auf und Ab.
In solchen Situationen brauchen wir mehr Zuversicht und umso mehr Hoffnung und Vertrauen in uns selbst.
Denn wir können genau diese Zeit der verkopften Gedanken nutzen, um Zeit mit uns zu verbringen. Um uns mit uns selbst auseinanderzusetzen. Genau in diesen Zeiten wachsen wir am meisten und verstehen uns vielleicht am besten, so paradox das auch klingen mag.
Lass diese Gedanken und diese ganzen Gefühle bewusst zu.
Es ist in Ordnung, dass dir alles zu viel wird. Es ist in Ordnung, dass du gerade zu viel fühlst. Es ist in Ordnung, dass du gerade mit dir selbst nicht zurecht kommst.
Das alles gehört zum Leben dazu. Das alles ist ein ständiger Prozess des Scheiterns, des Formens und der Weiterentwicklung.
Lerne Verantwortung zu übernehmen, wachse über dich hinaus, aber vor allem sei stolz auf dich selbst.
Sei deine ganz eigene Inspiration!
Ich frage mich oft, warum so wenige Menschen für die Liebe und vor allem für die Liebe zu sich selbst einstehen und sich um diese nicht viel mehr sorgen, ja sich die Zeit für sich selbst nicht nehmen.
Warum sucht man nach sich selbst in anderen Menschen und hofft, sich dadurch wiederzufinden. Warum denkt man, eine Beziehung wäre die Lösung oder würde alles besser machen?
Letztendlich bist du selbst der Mensch, der die meiste Zeit mit dir selbst in deinem Leben verbringen wird.
Also fang an, dich selbst so zu akzeptieren, wie du bist.
Denn nur so kannst du dich wirklich weiterentwickeln.
Leider leben wir in einer Welt, in der dir vorgegaukelt wird, dass persönliche Weiterentwicklung nicht wehtun und leicht fallen sollte. Aber lass dir eins sagen, das ist nicht die Wahrheit, das stimmt nicht!
Deine ganz persönliche Verbindung zu dir selbst findest du nur,
wenn du dich mit allen Seiten und jeder Facette auseinandersetzt.
Wie willst du dich denn selbst erden und akzeptieren,
wenn du gar keinen Kontakt zu dir und deiner ganzen Persönlichkeit hast?
Wir alle haben das Gefühl, immer stark sein oder Freude und Zufriedenheit ausstrahlen zu müssen.
Doch es gibt diesen Punkt, da fühlst du dich schlecht, wenn nicht alles einfach ist, wenn es dir gerade nicht gut geht und alles mal nicht so perfekt und problemlos läuft, wie es dir so oft täglich von anderen suggeriert wird. Wenn gerade einfach alles zu viel ist.
Doch genau das gehört zu diesem Prozess des Wachstums dazu, ja ohne diese bewusste Wahrnehmung dieser Gedanken und Gefühle, dass wir uns mit unseren Themen auseinandersetzen, dass wir unsere Emotionalität und unser Einfühlungsvermögen als Inspiration nutzen und wertvolle Eigenschaften für uns selbst erkennen.
Es ist nicht immer alles einfach!
Wenn wir nur das Licht betrachten, dann vernachlässigen wir gleichzeitig die andere, ja eine ganz wichtige Hälfte von uns.
Die Teile von uns, die klammern, die Angst davor haben, verletzt zu werden, die vielleicht Neid und Unsicherheit empfinden oder die nicht wissen, wie sie weiterkommen und wohin das Ganze eigentlich führen soll.
Die Wahrheit ist, dass erst wenn wir durch all das gehen, was uns Angst macht, was uns verunsichert, die Freiheit kommt. Dann kommt sowas wie wahre Leichtigkeit und eine bewusste Wahrnehmung, dann kommt die
Steuerung und Akzeptanz unserer selbst.
Dann entsteht Selbstliebe! Aber genau dieser Prozess ist eine lebenslange Reise.
Sich einzugestehen, wie man sich fühlt und sich auch mit den Schattenseiten zu beschäftigen, den Tiefgang zu wagen, das ist so wichtig für den Kontakt mit sich selbst. Selbst da zu sein für dich, das ist, was wichtig ist!
Die Wellen um uns herum, sie bauen uns auf und hauen uns um.
Wir kommen da einfach nicht drum herum.
Daher versuche auszubrechen, lass dich auf dich selbst und das Leben ein und warte nicht zu lange.
Tanze im Sturm und lass dir den Wind durch die Haare wehen und Schreie so laut du kannst. Brenne für das, was du tust!
Ich möchte dir sagen, dass mich Menschen, die im Feuer stehen, die feinfühlig und sich ihrer eigenen Stärke bewusst sind, besonders inspirieren.
Denn sie hören sich selbst zu und achten auf sich und ihre Gedanken und Gefühle. Du kannst nicht lernen, wenn du immer sprichst, du kannst erst lernen, wenn du mal zuhörst, wenn du dir selbst mal zuhörst!
Wenn du die ganze Zeit sprichst, wiederholst du die Sachen, die du weißt und die du kennst.
Doch wenn du den Wellen lauschst, dich drauf einlässt und alle Komponenten berücksichtigst, tief in dich hinein hörst und dich selbst mit allen Gedanken und Gefühlen, allen Höhen und Tiefen wertschätzt.
Genau dann wirst du immer mehr feststellen, dass es Gegensätze braucht und deine Gedanken und Gefühle, deine Auf und Abs das ausmachen, dich ausmachen, ausmachen, was und wer du heute bist!
Wir sind ein Leben lang unterwegs. Wir befinden uns auf unserem gesamten Lebensweg auf einer Reise, auf der Suche nach uns selbst.
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- Ines Holstein -
Inspiriert durch das Lied "Wellen" von dem Duo Berge und dem Podcast "Realtalk für deine Seele" von Chris Bloom.