Reisetipps Zürich - Ein Wochenendtrip
- Ines Holstein
- 4. Jan.
- 6 Min. Lesezeit
Eine Mischung aus Sightseeing, Genuss und Naturerlebnis - Reisetipps Zürich für jedes Wetter
Zürich – die größte Stadt der Schweiz mit rund 434.000 Einwohnern (Stand 2023) – ist ein wahres Juwel für alle, die Kultur, Natur und kulinarische Genüsse lieben. Inmitten der malerischen Straßen und historischen Gebäuden mit hohen Türmen kann man sich in der Stadt sehr gut zurechtfinden und diese auch hervorragend zu Fuß erkunden. Aber auch durch das hervorragend ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz ist es möglich, schon an einem Wochenende, einiges zu sehen und zu erleben und dabei trotzdem entspannt unterwegs zu sein.
So habe ich es zumindest empfunden, daher teile ich in diesem Beitrag mit euch meine Eindrücke zu den Top-Sehenswürdigkeiten und verrate euch einige Reisetipps für Zürich, die ihr an eurem Wochenende auf keinen Fall verpassen solltet.

Anreise und eine erste Orientierung
Das Stadtbild von Zürich wird von markanten Orientierungspunkten wie den drei bzw. vier Kirchtürmen des Dommünsters, des Fraumünsters und der Predigerkirche im charmanten Viertel Niederdorf geprägt.
Für die Mobilität vor Ort empfehle ich die Nutzung deiner Füße oder auch der öffentlichen Verkehrsmittel: Straßenbahnen, Busse und Züge sind nicht nur bequem, sondern auch effizient. Am besten holst du dir ein Tages- oder 72-Stunden-Ticket, mit dem du diese uneingeschränkt nutzen kannst. Falls du auch stark an Kultur und Kunst interessiert bist und bei Museen oder Veranstaltungen sparen möchtest, lohnt sich auch die ZürichCard, in der die Nutzung des ÖPNVs bereits inkludiert ist. Ansonsten kannst du die wichtigsten Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkte und Attraktionen aber auch größtenteils zu Fuß erkunden, da der Hauptbahnhof Zürichs so gut wie direkt im Zentrum liegt.
Ein weiterer Tipp für den Start in dein Wochenende: Besorge dir, wenn du nicht ursprünglich aus der Schweiz kommst, eine Prepaid-SIM-Karte, zum Beispiel von Lycamobile oder Lebara. Diese gibt es günstig in den Kiosk-Shops direkt am Bahnhof zu kaufen, und du kannst sofort loslegen, um dich schnell in der Stadt zurechtzufinden und die ersten Urlaubserinnerungen an deine Liebsten senden.
Ein Überblick über die Altstadt von Zürich
Die Altstadt und auch Zürich als Stadt an sich lässt sich in verschiedene Stadtviertel einteilen, die allesamt ihren eigenen Charme mit sich bringen. Die wichtigsten, die ihr bei eurem Besuch passieren solltet, stelle ich euch im folgenden einmal vor.
Bahnhofstraße und Paradeplatz
Die Bahnhofstraße in Zürich ist eine der exklusivsten und bekanntesten Einkaufsstraßen weltweit und etwa 1,4 Kilometer lang. Sie erstreckt sich vom Hauptbahnhof bis hinunter zum Bürkliplatz, der direkt am Zürichsee liegt. Mit Luxus-Boutiquen, Designerläden, Juweliere und Schweizer Banken bietet sie nicht unbedingt etwas für den kleineren Geldbeutel, aber einen kleinen Schaufensterbummel solltet ihr euch dennoch nicht entgehen lassen.
Die Straße ist jedoch nicht nur ein Shopping-Hotspot, sondern auch ein wichtiger Ort der Zürcher Geschichte und Kultur. Denn auf halber Strecke findet ihr den Paradeplatz, einer der bekanntesten Plätze Zürichs. Er dient sowohl als Finanzzentrum und Ort des Wohlstands, da eine Vielzahl Schweizer Großbanken, wie die UBS und die Credit Suisse hier ihren Hauptsitz haben, als auch als verkehrstechnischer Knotenpunkt, an dem viele Straßenbahnlinien zusammenlaufen.

Lindenhof
Ein kleiner Geheimtipp, aber ein absolutes Muss für euren Besuch in Zürich ist der Lindenhof. Ein kleiner Hügel in der Altstadt mit einer fantastischen Aussicht über die Stadt, den Fluss Limmat und das Zürcher Umland. Ein Besuch hier lohnt sich besonders bei Sonnenuntergang oder am Abend, um die entspannte Stimmung der Stadt einzufangen und meistens auch den Gesprächen der Einheimischen und Klängen von Straßenkünstlern lauschen zu können.
Niederdorf
Das Niederdorf ist eines der ältesten und charmantesten Stadtviertel von Zürich und liegt im Herzen der Altstadt auf der anderen Seite des Flusses gegenüber vom Lindenhof. Es erstreckt sich dabei von der Bahnhofsbrücke bis zur Rathausbrücke und ist ein besonders beliebtes Viertel für Spaziergänge, Einkäufe und das Erkunden von Zürcher Geschichte. Das Niederdorf ist bekannt für seine engen, verwinkelten Gassen, die von mittelalterlichen Häusern gesäumt sind, und eine lebhafte Mischung aus Boutiquen, Cafés, Bars und Restaurants. Als ich hier zu Besuch war, fand am Samstag auch ein kleiner Markt bzw. Flohmarkt vor der Predigerkirche statt, der zum Stöbern und Schlendern einlud.
Aufgrund seiner Atmosphäre wird das Niederdorf oft von den Einheimischen, aber auch von Touristenführern als "Dörfli" bezeichnet. So benannte es zumindest auch unser Guide es auf der Stadtführung, an der ich an einem Samstag teilnahm.
Selnau
Das Stadtviertel Selnau ist ein kleiner Geheimtipp ffür alle, die Zürich abseits der Touristenströme erleben möchten. Zwar gibt es in dem Viertel nicht viele beeindruckende Sehenswürdigkeiten, mit denen das Zentrum und andere Viertel locken, doch du findest hier viele kleine Cafés, Bars und lokale Geschäfte, um einen entspannten Nachmittag in authentischer Atmosphäre zu verbringen.

Die kulturellen Highlights der Altstadt und der Zürichsee
Am besten kannst du die Stadt mit einer Free Walking Tour erkunden, bei der du innerhalb von zwei Stunden an den populärsten und wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt entlanggeführt wirst und mehr über dessen Historie erfährst. Viele Anbieter starten ihre Touren in der Nähe des Paradeplatzes und führen euch dann durch die verwinkelten Gassen von Niederdorf, vorbei an mittelalterlichen Häusern und bedeutenden Kirchen und lassen auch dabei einen Besuch des Lindenhofs nicht aus.
Nach der Tour am Samstag Vormittag blieb mir genügend Zeit, um mir den Dommünster sowie den Fraumünster von innen anzusehen. Auf den Turm des Dommünsters solltet ihr nicht unbedingt klettern, da die Aussicht doch ein wenig beschränkt ist. Nach der Besichtigungstour war es dann Zeit, den berühmten Zürichsee zu besuchen. Ihr könnt hier gemütlich entlang der Seepromenade schlendern oder ihr mietet euch ein Fahrrad und lasst den Blick auf das klare Wasser und die entspannte Atmosphäre im Schnelldurchlauf an euch vorbeiziehen. An manchen Stellen kann man im See sogar baden und auf den Wiesen drum herum treffen sich sowohl die Touristen als auch Einheimische, um sich zu sonnen, Sport zu treiben oder einfach das bunte Treiben drumherum zu genießen.
Als der Tag zu Ende ging, besuchte ich zum Abendessen noch die Spaghetti Factory in der Altstadt und ließ den Abend mit einem Cocktail und Blick auf den Fluss ausklingen. Noch ein kleiner Tipp an dieser Stelle für den Hunger am Tag zwischendurch: Probiert doch mal die Backwaren und Kleinigkeiten aus der Äss-Bar. Diese Läden findet ihr an verschiedenen Standorten in Zürich und sie verkaufen gerettete Backwaren vom Vortag – ein praktischer Tipp für alle, die nachhaltig essen möchten und etwas Geld auf ihrer Reise sparen wollen.

Tag 2 - Uetliberg - Nahe der Stadt und trotzdem Natur pur
Meinen zweiten Tag startete ich mit einem entspannten Frühstück im Cafè Bros Beans & Beats, Cafè gibt es wirklich unzählige in der Altstadt, bevor ich mich auf den Weg zum Zürcher Hausberg, dem Uetliberg machte. Mit der Uetlibergbahn seid ihr in nur 20 Minuten am Gipfel, jedoch entschied ich mich für die Anreise mit der S-Bahn, wodurch ich bis zur Spitze noch ein paar Schritte und Höhenmeter bewältigen musste. Der Ausblick auf die Stadt, den Zürichsee und – bei klarer Sicht – die Alpen ist von dort oben wirklich atemberaubend. Da für den ganzen Tag Sonnenschein vorhergesagt war, entschied ich mich auch dazu, entlang des Planetenwegs einen wunderschönen Panorama-Wanderweg, mich tiefer in die Natur zu begeben und wundervollen Ausblicke hinzugeben. Insgesamt war ich damit sogar über 3h unterwegs und genoss einfach die Umgebung und die Ruhe um mich herum. Auch wenn zwischendurch immer mal wieder andere Wanderer und Radfahrer meinen Weg kreuzten, hätte ich mir nichts Besseres für einen Tag als Abwechslungen zu dem gestrigen Trubel in der Stadt feststellen können.
Zur abschließenden Stärkung kehrte ich abends noch in den Zeughauskeller ein, ein Restaurant mit klassisch traditioneller Schweizer Küche. Ebenso zu empfehlen ist das Restaurant Hiltl. Im ältesten vegetarischen Restaurant der Welt, könnt ihr nämlich aus einer riesigen Auswahl an köstlichen vegetarischen und veganen Gerichten wählen und auch von einem vielseitigen Buffet kosten.
Am nächsten Morgen endete meine Reise in Zürich bereits, jedoch nicht ohne mit euch auch noch meine Unterkünfte und zwei kleine letzte Geheimtipps weiterzugeben. In diesem Sinne, überlegt nicht lange und legt los mit der Planung für eure Reise nach Zürich - Bei mir hat die Stadt auf alle Fälle einen bleibenden Eindruck hinterlassen mit ihrer perfekten Kombination zwischen Stadt- und Bergluft. Gerne komme ich auch für ein paar Tage mehr wieder.
Unterkünfte und ein letzter Tipp am Rande
Das Old Town Otter Hostel ist eine sehr einfache, aber charmante Unterkunft direkt in der Altstadt. Ideal, wenn du zentral und preiswert wohnen möchtest. Die Zimmer sind ganz in Ordnung, jedoch wirken die Betten teilweise etwas instabil. Wenn dir ein gemütliches Bett und Ruhe wichtig ist, solltet ihr daher eher eine andere Unterkunft wählen.
Die Visionappartments mit ihren verschiedenen Standorten in Zürich bieten hingegen mehr Komfort und sind perfekt für längere Aufenthalte oder Reisende, die es gerne etwas komfortabler mögen.Zwar zahlt man pro Nacht auch eher 80-120 CHF, aber dafür gab es wirklich nichts an den Zimmern auszusetzen.
Neben den klassischen Sehenswürdigkeiten, ist die Polybahn - und Polyterrasse kein kompletter Geheimtipp, da sie sich auch direkt in der Stadtmitte in Niederdorf befindet. Die historische Standseilbahn bringt dich jedoch zur Polyterrasse nahe der Uni Zürich, von der aus du einen guten Blick auf Zürich hast. Vor allem in den Abendstunden lohnt sich ein Besuch hier, wenn die Stadt in goldenem Licht erstrahlt und du dem Stadtgetümmel auf schnelle Art und Weise entfliehen möchtest.




Kommentare